Wow, dass sich das noch hier befindet! Oo
Naja, vielleicht interessierts ja wen, aber die Story ist tatsächlich fertig geworden. Sie wird meinem heutigen Schreibstil leider nicht mehr gerecht, aber gegen Ende hin wirds besser^^
Kapitel 2: Schulausflug
Der nächste Morgen kam für Alex ausnahmsweise einmal zu früh.
Er hatte die halbe Nacht wach gelegen, einerseits nachdenklich über die Schwierigkeiten in der Firma, in der sein Vater arbeitete, andererseits gespannt darauf wartend, das Museum zu besichtigen.
Als daher seine Mutter am Morgen in sein Zimmer kam, um ihn zu wecken, da er, wie immer das Klingeln des Weckers verschlafen hatte, reagierte er äußerst ungehalten und warf sogar ein Kissen nach ihr.
Als der Missmut des Jungen einigermaßen verklungen war, schälte er sich dann doch einmal aus dem Bett, um sich fertig zu machen. Er ignorierte, verschlafen wie er war, das „Guten Morgen!“ seines Vaters, der bereits am Tisch saß und die Zeitung in der Hand hielt und bahnte sich seinen Weg ins Bad, um sich zu waschen und ausgiebig zu duschen, ehe er ans Frühstücken kam.
Selbiges genoss er dann auch hellwach und weit weniger zerzaust, als er noch vor wenigen Minuten gewesen war.
„Du freust dich wohl, was?“ fragte Jacob lächelnd, als er sah, wie sein Sohn freudig in sein Brötchen biss.
„Nba kwah!“ mampfte Alex und nickte grinsend, während er damit kämpfte, die Bissen möglichst schnell herunter zu schlingen.
„Nicht mit vollem Mund, Schatz!“ mahnte ihn seine Mutter, woraufhin er eilig nickte und die letzten Reste herunter schluckte. „Sorry, Mom! Also, ich muss los!“
„Hey, vergiss seinen Rucksack nicht!“ rief sein Vater dem Wirbelwind noch hinterher, der dann schleunigst zurück gelaufen kam, um sich den Rucksack mit Verpflegung, Notizblock und Schreibzeug abzuholen.
„Bis heute Abend!!“ rief Alex noch, ehe er auf die Haustür zu lief.
„Wildfang...“ scherzte Jacob lächelnd.
„Das hat er von dir!“ Jane setzte sich neben Jacob auf einen Stuhl und gab ihm einen Kuss.
Die Metro kam an und Miss Orwen zählte die Mitglieder ihres Ausfluges durch. Rocs und Ileria standen nah beieinander und warteten auf Alex, der sich mit seinem Rucksack aus dem Fahrzeug zwängte. Sie hatten ja auch unbedingt in der Rush-Hour fahren müssen.
„Ah, da bist du ja!“ begrüßte ihn die Lehrerin. „Dann sind wir vollzählig! Also gut, Kinder, wir gehen jetzt geordnet zum Museum und machen keine Abstecher! Nach der Führung habt ihr noch genug Zeit, um euch eigenständig hier umzusehen!“
„Führung?“ klagte Rocs, möglichst leise, damit ihre Lehrerin seine Nörgelei nicht mitbekam. „Schlimm genug, in so ein langweiliges Museum zu müssen, aber eine Führung ist ja wirklich das Schlimmste....“
„Stimmt...“ pflichtete ihm Ileria enttäuscht bei. „Ich wollte so gerne die Görten besichtigen.“
„Können wir doch immer noch.“ widersprach Alex und wollte sich der Gruppe anschließen. „Kommt ihr? So schlimm wird’s schon nicht werden!“
Nein, Alex fand es überhaupt nicht schlimm. Der geschichtsinteressierte Jugendliche hatte sich sehr auf den Aufenthalt im Museum gefreut und hing ihrem Führer praktisch an den Lippen, während die anderen mit leerem Blick dabei standen und sich nicht einmal die Mühe machten, so auszusehen, als wären sie interessiert.
„Und hier haben wir ein altes Stück aus der Vergangenheit Hyrules.“ sprach der ältere Herr, mit einer Stimme, die klang, als wären seine Stimmbänder mit Staub bedeckt. Er deutete auf eine Glasvitrine, in der ein gunstvoll gehauener, schwarzer Stein lag. Daneben lagen weitere Stücke eines weiteren Steins, die jedoch nicht mehr komplett waren.
Die Plakette, die vor der Vitrine angebracht war, verkündete: „Schattenkristall. Gefunden bei Ausgrabungen in der Wüstenburg um 1800.93 n.Z. Material unbekannt.“
„Ursprünglich existierten von diesen Steinen vier, jedoch sind die letzten beiden verschollen und der zweite ist, wie ihr sicher seht, nicht mehr komplett. Diese Relikte wurden in alter Zeit, sogar noch älter als das Königreich Hyrule, für ketzerische Rituale verwendet und mit anderen Schätzen in einem geheimen Raum unter der Wüstenburg eingemauert, vermutlich als Grabbeilagen.“
Heute war die Wüstenburg ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Westen von High-Rule City und thronte über den zahllosen Gewächshäusern, die man in der Trockenebene, der einstigen Gerudo-Wüste errichtet hatte.
Alex wurde von Rocs aus seinem Vortrag gerissen, der ihm auf die Schulter tippte und leise zischte: „Sieh mal da!“
Alex wand seinen Kopf in die angegebene Richtung, zu einer weiteren Glasvitrine, die am Ende der Halle mit Scheinwerfern kunstvoll in Szene gesetzt wurde.
Sie eilten also, vorbei an unzähligen Bildern, Fresken und Wandteppichen, die unter anderem den Kampf des Helden der Zeit gegen das Böse zeigten, zu ihrem Ziel.
„Wow....“ gab Rocs unverhohlen zu, als er das Objekt bewunderte, das in der Vitrine ausgestellt wurde.
Alex konnte seine Freude ebenso wenig verbergen. Denn bei diesem Stück handelte es sich um das, was er so unbedingt hatte sehen wollen.
„Das Masterschwert...“
In dem Glaskasten, getragen von zwei Metallhaken, lag eine wunderschöne, schmale, zweischneidige Klinge. Die Parierstange war tief blau und hatte die Form von Flügeln und in ihrer Mitte befand sich ein einziges Element aus Gold. In den Stoffbezug des Griffs war ein smaragdfarbenes Band eingenäht, das selbst heute noch, nach all der Zeit aussah, als sei es frisch angefertigt worden.
Die Klinge ging von der Parierstange aus und wurde wenige Zentimeter darunter breiter und ab da auch scharf. Außerdem war dort ein Triforce-Symbol eingraviert. Anders, als andere Schwerter besaß dieses keine übliche „Blutrinne“ und die Klinge erinnerte mehr an Silber, als an herkömmliches Metall.
„Das ist es also...“ hauchte Alex erneut, als Rocs ihn auf das Schild aufmerksam machte, das auch hier hing.
„Oh....“ murmelte der Junge enttäuscht, als er las: „Master-Schwert (Replikat). Klinge bestehend aus einer Kristallit-Legierung. Jahrhunderte lang im Besitz der Königsfamilie von Hyrule, oft mit Legenden in Verbindung gesetzt und...“
Er wurde vom Führer unterbrochen, der mit der Gruppe nun auch hier her kam. „Und hier haben wir das berühmte Masterschwert!“ verkündete er den anderen und nickte den beiden Jungs freundlich zu, die rasch beiseite traten. „Natürlich ist dieses Stück nur eine Replik, da wir auf keinen Fall das Risiko eingehen möchten, dass es beschädigt oder gar gestohlen wird. Das Original befindet sich zur Zeit im Besitz von Hephustus Dragmire, dem Präsidenten der Electric Economy Corporation.“
„Wieso besitzt denn Mr. Dragmire das echte Schwert?“ wollte Ileria wissen. „Ist dieses Artefakt nicht von großer, historischer Bedeutung?“
„Ah, eine gute Frage, kleine Miss!“ rief der Führer lächelnd. „Das stimmt, dieses Schwert ist ein bedeutender Bestandteil unserer Geschichte. Da Mr. Dragmire jedoch großen Einfluss in der Regierung besitzt und viel Geld in die Restauration der Ausstellungsstücke und des Schlosses investiert hat, wurde ihm erlaubt, das Schwert zu verwahren. Die wenigsten wissen, dass dieses Schloss ihm sogar rechtmäßig gehört!“
Erstaunte Ausrufe in der Menge. „Er erwarb es während einer Versteigerung und restaurierte es, ehe er es der Stadt als Museum zur Verfügung stellte. Vorher befand sich das Museum im Westteil der Stadt, in der so genannten „Zitadelle der Zeit“. Als jedoch immer mehr Fundstücke entdeckt und ausgestellt wurden, wurde dort langsam der Platz knapp und das Museum zog hierher um.“
„Das hab ich auch noch nicht gewusst...“ flüsterte Ileria ihren beiden Freunden zu.
„Ist Ihre Frage damit beantwortet, Miss?“
„Ähm, ja, Sir!“
„Gut, dann lassen Sie uns weiter gehen.“
Den Rest der Führung fand er dann doch eher langweilig, was vermutlich an der Ernüchterung durch die Replik des Schwertes lag. Dabei hatte er so gerne mal das Echte sehen wollen.
Daran änderte auch nichts der weitere Verlauf der Führung, welcher ihnen die Schlafgemächer alter Mitglieder der Königsfamilie zeigte oder die Kleidung der Prinzessin Zelda Esperosa Dia Hyrule, die während der Belagerung durch die Räubervölker 7 Jahre im Exil verbracht hatte oder die zahlreichen Gemälde, die unter anderem den damaligen Räuberkönig Ganondorf Dragmire in seiner populären Darstellung in Teufelsgestalt zeigten.
„Also ist das, was man wirklich sehen möchte, falsch...“ seufzte Rocs und räkelte sich auf dem, durch die Sonne erwärmten, steinernen Brunnenrand in den Gärten des Palastes. Kunstvoll geschnittene Heckenfiguren, Teiche und künstliche Wassergräben gab es hier zu bestaunen, ebenso wie alle Arten von Blumen und Bäumen, neben den Statuen früherer Angehöriger des königlichen Hauses Dia Hyrule.
„Ach, ich fand es trotzdem ganz interessant...“ gab Alex zu und konnte seine Enttäuschung immer noch nicht ganz verbergen.
„Dein Vater arbeitet doch mit diesem Dragmire zusammen.“ meinte Rocs. „Frag den doch mal, ob er dir was klar machen kann!“
„Na logisch!“ grinste Alex. „Der mächtigste Mann des Landes nimmt sich Zeit, um mich mit seinen Spielsachen spielen zu lassen! Hach, es ist auch nur ein Schwert...ich weiß gar nicht, wieso ich mich so aufrege...“
„Eben, nur ein rostiges Schwert...“ Rocs gähnte und sprang auf. „Hey, was haltet ihr davon, wenn wir dieses Wochenende nach Hylia-Beach fahren?“
„Ist das da nicht wahnsinnig teuer?“ fragte Ileria unwillig.
„Nicht, wenn man Connections hat, so wie ich!“ prahlte Rocs sofort.
Bei Hylia-Beach handelte es sich um eine künstliche Strandanlage im nahen Hylia-See, der sich im inneren Talkessel High-Rule Citys befand. Seine Ufer beherbergten hauptsächlich Ferienanlagen, wie eben dieses Beach-Resort, welches geschaffen worden war, um der Stadtbevölkerung ein Feeling von Sommerurlaub zu vermitteln, da das Meer sehr weit entfernt lag.
Das Resort befand sich unter einer großen Kuppel, um auch im Winter voll funktionstüchtig zu sein.
„Ich weiß ja nicht....“ gab auch Alex zu bedenken. „Da hängen nur Schnösel aus den oberen Rängen ab...“
„Das denke ich auch.“ bestätigte Ileria. „Letztens hat mich einer von denen angebaggert...widerliche Typen...“
„Ach kommt schon!“ Rocs wollte noch nicht aufgeben. „Mein Onkel hat uns Eintrittskarten klar gemacht! Sämtliche Angebote inklusive, nur das Essen müssen wir bezahlen!“
„Wow, dein Onkel hat wirklich gute Beziehungen.“ wunderte sich das Mädchen. „Hm...also gut, wenn du die Karten schon hast, fahren wir...“
„Das macht uns zu den angesagtesten Typen in unserer Klasse, sag ich euch.“ versicherte der Rothaarige stolz.
„Oh, wie bescheiden!“ scherzte auch Alex. „Gut, dann können wir heute Abend im Chat ja klären, wann wir fahren müssen!“
So langsam ging ihre Freizeit dem Ende zu. Nach einem Abstecher in den Andenkenladen des Museums, in dem sich Rocs einen Goronen-Anhänger, Ileria einen Plüsch-Dodongo und Alex eine Kette mit einem Masterschwert-Anhänger gekauft hatten, hieß es zur Rückfahrt antreten. Wie üblich war die Metro wieder einmal brechend voll, sodass sie nicht zusammen sitzen konnten und getrennt ausstiegen.
Hephustus Dragmire trat gerade vom Aufzug aus in den Vorraum zu seinem Büro, wo Jacob Wallby bereits zusammen packte.
„Schönen Feierabend!“ wünschte er, als sein Buchhalter aufstand und, mit einem Stapel Akten in der Hand, auf ihn zutrat.
„Ich habe hier die Akten zu den Verteilerwerten, die Sie wollten.“ verkündete er, fischte eine einzelne Akte aus dem Haufen heraus und gab sie dem erstaunten Boss.
Dieser sah sie sich kurz durch und klappte sie wieder zu. „Gute Arbeit! Sie sind wirklich schnell! Bringen Sie die anderen Akten noch runter?“
„Das mache ich auf dem Weg. Also, noch einen schönen Abend, Sir!“
Hephustus nickte nur und schloss die Tür hinter seinem Büro sorgfältig ab. Er sah sich in dem Raum um, wie er es sich angewöhnt hatte, um zu sehen, ob niemand darin war und trat auf die dunkelroten Vorhänge hinter seinem Schreibtisch zu. Ein Zug an der Kordel, die an der Seite herunter hing, öffnete die Vorhänge und offenbarte einen großen Spiegel, etwa zweieinhalb Meter hoch und mehrere Meter breit.
Ohne ein Anzeichen von Überraschung und Zögern trat er durch das gläserne Material, aus dem der Spiegel bestand. Nichts in diesem Büro verriet, dass sich eben noch ein Mensch darin befunden hatte und der Spiegel war völlig unversehrt. Niemals hätte ein Mann durch die feste Oberfläche treten können.