Frühsommer...

Jack lachte leise, "Dieser Akzent ist doch so liebreizend.", ärgerte er seinen Kumpel grinsend, und er trat dann näher heran.
"Hmm, andererseits, genug offene Rechnungen müsste ich noch haben, oder?", stellte er grinsend fest, und nahm dann die Gurke, die Tomate und etwas Käse und ging damit zum Wasserhahn, und wusch diese ab.
Dann schnitt er diese klein und tat sie in eine Schüssel.
Er kannte dieses sehr einfache Gericht aus Marsailles aber es war seiner erachtens nach genau das richtige für die Wärme hier.

"Eher schuldest du mir was. Wie lange Hausaufgaben ist einmal Leben retten?", fragte er grinsend und sah ihm dann dabei zu, wie er den Salat machte.
"Du kommst aus Afrika und findest es hier warm, wobei ich Afrika als wärmer in Erinnerung habe", stellte er grinsend fest, deckte aber schonmal den Tisch.

Jack lachte und nahm das Messer in die Hände. "Ich habe dir danach den Hintern gerettet und dich von den Organhändlern weggeholt, wir sind quitt.", scherzte er dann.
"Sei also lieberVVorsichtig. ", drohte er ihm, meinte diese allerdings nicht sehr ernst.
Er mischte unterdessen Gurkenstücke und Tomatenstücke zusammen und streute dann den Käse drüber.
"So, fertig.", meinte er und er stellte die Schüssel auf den Tisch.
Bei Abrahams Kommentar musste er grinsen.
"Ursprünglich komme ich aus London, alles was südlicher als Berlin liegt ist für mich warm.", meinte er dann.

Abraham lachte.
"Ich hab dir zweimal in Afrika geholfen. Einmal vorm verbrutzeln, einmal vorm wegschmelzen. Die Flucht verrechnen wir", meinte er grinsend.
"Dann musst du ja über 700 Tage jeden Tag vor Hitze gestorben sein", stellte er lachend fest.

Jack grinste, "Gut das lasse ich gelten, und die Flucht verrechnen wir damit das ich mich in Rom um nichts kümmern musste.", räumte er dann ein.
Er tat jedem etwas von dem sehr einfachen Salat auf den Teller.
"Vor Hitze gestorben nicht gleich, aber sehr warme Tage hatte ich genug, genug um mich daran zu gewöhnen.", meinte er dann belustigt.

Abraham schmunzelte.
"Du hättest mit nach Alaska oder Nordrussland kommen sollen. Da hättest du dich verflucht, dass du dich über die Wärme aufgeregt hast. Ich hätte nicht gedacht, dass Kälte stärker brent, als die Sonne in der Sahara", verriet er schmunzelnd.
"Den Norden hab ich dann gemieden", verriet er.

Jack schmunzelte, "Ich war drei Monate auf Island, Expedition während meines Irlandstudiums, ich kann es mir ansatzweise Vorstellen.", meinte er dann und er sah auf.
"Wusstest du das es dort oben eine Foltermethode gibt die sich genau diesem Prinzips bedient. Die Leute werden ausgezogen, in der Kälte festgebunden, und dann mit eiskalten Wasser bespritzt und dann übergossen.", verriet er seinem Kumpel dann.
Er hatte davon gelesen, und er war dann doch sehr froh hier zu sein.
Hier war kaltes Wasser keine Folter sondern eine Wohltat.

"Ich glaub gern, dass das eine Folter ist. Ich war eigentlich warm angezogen, aaber war trotzdem froh, als wir nach gut zwei Wochen endlich mal wenigstens dem Nullpunkt entgegen kamen, gab er zu.
"Ich habe nun alle Extreme durch", stellte er schmunzelnd fest.
"Obwohl einige hätten nicht sein müssen. Aber da mich alles nicht umgebracht hat, wirst du mich offenbar nie los", meinte er grinsend.
"Guten Appetit", wünschte er dann und begann zu essen.

"Was dich nicht umbringt macht doch stark oder wie war das?", konterte Jack dann belustigt.
"Trotzdem glaube ich dir das es extrem fies war. Mir hat Island damals gereicht.", gab er dann zu.
Dann verdrehte Jack gespielt theatralisch seine Augen, "So ein Mist, dann muss ich meine Versuchsreihe wohl für gescheitert erklären.", stellte er dann fest.
"Lass es dir schmecken.", meinte er dann und er begann ebenfalls zu essen.

Abraham lachte.
"Immerhin hast du es versucht. Du kannst dir nichts vorwerfen", meinte er theatralisch.
"Nach dem Essen kann ich dir ja ein wenig Einblick ins Italienisch geben", meinte er.

Jack lachte ebenfalls, "Stimmt, ich habe immerhin alles versucht.", stellte er grinsend fest.
Bei Abrahams Angebot nickte er, "Das nehme ich gerne an.", meinte er, auch wenn er im Augenblick wenig Lust auf lernen hatte.
Eigentlich hatte er mit studieren abgeschlossen, aber wie es im Leben eben zuging, kam alles doch anders als man es sich vorstellte.
Und darüber war Jack auch mehr als froh.
Also raffte er sich auf und begann seine erste Italienischlektion, er würde sie am Mittwoch brauchen.
Noch redete er sich gut zu, das er die ersten fünf Medizinsemester schon kannte, und die Anwesenheit im Hörsaal reine Formsache war.

Abraham erklärte Jack alles bestmöglichst, zeigte ihm Merkhilfen und wusste hier und da die ein oder andere Anekdote zu erzählen. 
"Na das war doch gar nicht so schlecht. Schauen wir morgen, was nch hängen gebliebeen ist", meinte er nach knapp drei Stunden.

Jack gab sich wirklich Mühe zuzuhören und sich alles einzuprägen was Abraham ihm erklärte er beibrachte.
Ab und an machte sich Jack Notizen und Abrahams Geschichten amysierten ihn, was die Lernstunden etwas auflockerte.
Als sie schließlich schluss machten massierte Jack seine Schläfen und er spürte das er langsam aber sicher Müde wurde.
"Ich garantiere für nichts.", gab er dann ehrlich zu.
Jack stand auf.
"Ich denke ich verziehe mich erstmal, ich sollte langsam mal Auspacken.", meinte er dann belustigt.
Aber ein was wollte er nicht leugnen, nämlich das er langsam müde wurde.

"Solange du morgen deinen Namen weißt, ist das schonmal gut", meinte er. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war erst kurz nach neun.
"Ich geh doch noch zum Hafen. Ich wünsch dir schonmal  eine gute Nacht", sagte er und zog sich seine robusten Schuhe an, die er sich als Matrose zugelegt hatte.

"Ich gebe mir mühe.", meinte Jack dann leise lachend, ehe er sich erhob. Er sah Abraham kurz nach, ehe er sich in sein neues Zimmer verzog und seinen Koffer auspackte, und seine Sachen in seinen Schrank sortierte.
Das Zimmer war tatsächlich ruhig und auf dem Schreibtisch fand er das Zeugnis.
Während er auspackte und einräumte murmelte er immer wieder die Worte vor sich hin die Abraham ihm beigebracht hatte.
Als Jack fertig war ging er zum Küchenfenster und er beobachtete das Treiben am Hafen.
Sobald der Stipendientest vorüber war, würde er sich dort melden, etwas Ausgleich zum Lernen brauchte er schließlich auch.
Während er die Arbeiter beobachtete verfasste er nebenbei einen Brief an seine Mom.
Irgendwann ging er zu Bett, die lange Reise, der Marsch durch Rom und die Lernstunden hatten ihn doch etwas erschöpft.
Und so dauerte er es nicht lange bis Jack eingeschlafen war.

Abraham war noch bis kurz vor eins und kam um fast 15 Lire reicher zurück. Er hatte ein Glas, in dass er das Geld reintat. Dann schrieb er den neuen Betrag auf die kleine Schiefertafel. Dort sparte er für die Miete, Uni und was noch so anfiel. Wenn er jede Woch dreißig bis vierzig Stunden arbeitete, konnte er gut leben. In London hatte er fast sechzig Stunden dafür arbeiten müssen. Etwa 35 davon hatte er am Wochenende gearbeitet. Da war es hier entspannter.
Er duschte noch, zog seine Schlafsachen an und dann schlief er auch schon.

Jack wachte am nächsten Morgen gut ausgeruht auf und er stand auf, wusch sich und zog sich dann an, ehe er leise in die Küche ging. Dort suchte er Zutaten für ein Frühstück zusammen, und er bediente sich des Kleiderschrankes.
Ihm viel die Schiefertafel auf, und das Glas, und er hoffte das es mit dem Stipendium hier klappte.
Dann konnten sie diesen Betrag dazu schreiben und er leistete seinen Beitrag.
Und wenn er zwanzig Stunden am Hafen zubrachte, kamen sie auch noch mal gut hin.
Jack wandte sich ab und setzte sich an das Fenster, was wohl sein Lieblingsplatz werden würde.
Dort nahm er den Brief an seine Mutter zur Hand und schrieb ihn weiter während er wartete bis Abraham aufwachte.

Abraham wachte knapp eine anderthalbe Stunde später auf und zog sich an, bevor er in die Küche ging.
"Guten Morgen", grüßte er ihn.
"Wie ich sehe, muss ich dich nicht erst an einen Stuhl fesseln", meinte er grinsend und setzte sich an den gedeckten Tisch.
"Um die Ecke ist eine Poststation", verriet er.

Jack war so sehr in das Schreiben vertieft gewesen das er es nicht mal mit bekommen hatte das Abraham sich zu ihm gesellte.
Er hatte mittlerweile fünf Seiten voll geschrieben, und gerade die sechste begonnen.
Erst als sein Kumpel ihn ansprach sah er auf.
"Morgen.", grüßte er und er lege den Stift weg.
"Danke, gut zu Wissen. Aber erstmal muss ich fertig werden.", gab er dann zu.
Jack streckte sich und er legte den Brief zur Seite und er glitt vom Fensterbrett hinunter und er stete sich.
"Ich hoffe das Frühstück ist genehm.", meinte er denn die Auswahl war im Moment noch recht bescheiden.
Aber das würde sich hoffentlich bald änern.

"Ich habe ewig nur von Brot und Honig gelebt und auf den Schiffen war es nicht viel Abwechslungsreicher", meinte er belustigt.
"Ich glaube, wir müssen sowieso heute einkaufen", stellte er fest.
"Unser hauseignes Konto hast du sicher bemerkt. Miete und Studiengebühr für uns zwei sind jeden Monat 2143 Lire. Beim Hafen bekomme ich etwa 1000 bis 1400 Lire und in den Semesterferien werde ich ein paar Touren als Matrose machen, da könte ich auf 1900 kommen, wenn es gut läuft. Wenn du also nicht nur schläfst, kommen wir durchaus über die Runden. Solltest du das Stipendiuk schaffen, bekommst du knapp 700 Lire, also haben wir mehr als in London verriet er.

Jack hörte seinem Kumpel zu und er nickte leicht. "Ja das ist mir aufgefallen, und nein ich habe die Finger davon gelassen.", versicherte er ehrlich.
Er hörte die Rechnung und er nickte leicht.
"Es reicht zum Leben aber es ist dennoch recht wenig.", gab er dann zu.
"Wenn ich 20 Stunden in der Woche am Hafen arbeite müsste ich doch gut und gerne auf 500 weitere Lire kommen, oder?", fragte Jack dann nach.
"Ich zähle nachher noch mal zusammen was ich angespart habe.", meinte er dann .

Abraham nickte.
"Ja, je nachdem, wie viel es zu tun gibt und ob es Handels- oder Passagierschiffe sind, aber pro Stunde kommt man im Durchschnitt auf 5 Lire, mal mehr, mal weniger", erklärte er Jack.
"Ich finde, man kann besser leben, wie in London und sehr anspruchsvoll sind wir nicht. Du hattest dein Feldbett im Lager und ich meine Hängematte im Manschaftsraum und unsere Essenspläne sind nicht so umfangreich. Ich würde das hier schon als großen Fortschritt sehen", meinte er schmunzelnd.

"Das stimmt, besser Leben als in London lässt es sich leben.", gab er dann zu aber er beharrte darauf das er ebenso viel beisteuern wollte wie Abraham.
"Trotzdem werde ich sehen das ich Geld ran bekomme. Wie ich uns kenne kommt es früher oder später wieder zu Streit zwischen uns, und da möchte ich nicht das zur Sprache kommt das du mehr beisteuert als ich.", gab er dann ehrlich zu.
Dann aber schmunzelte er.
"Stimmt, zur Not kommen wir auch mit weniger klar.", meinte er wieder leicht lächelnd.

Abraham lachte.
"Dann dürfen wir uns halt nicht streiten. Du ignorierst meine Ausbrüche und ich schmeiß dich einfach hin und wieder ins Hafenbecken", meinte er grinsend.
"Lern erstmal italienisch und wenn das Stipendium klappt, dan steuerst du schon viel bei und noch ein paar Stunden beim Hafen und das passt. Und in den  Ferien lad ich dich bei deiner Mutter ab und du gehst ihr zur Hand. Ab und an kann sie Hilfe gebrauchen und ich bin sowieso auf See", meinte er.
"Ich habe ihr die letzten Monate immer um die zwanzig Pfund geschickt. Ich tarn es als Rückzahlung für die Zeit, wo ich bei euch war und nicht arbeiten konnte. Wenn am Monatsende genug Geld übrig ist, dann würde ich das beibehalten. Ich sag dir das, bevor du vermutest, dass ich Geld für die Weltherrschaft oder einen Auftragskiller in Amsterdam sammel", sagte er grinsend.
"Damit dürfte das Geld geklärt sein", meinte er schmunzelnd.

Jack sah zum Fenster hinaus und er grinste. "Bei der Wärme habe ich nicht mal was dagegen.", gab er dann ehrlich zu. "Also wenn ich ins Hafenbecken will tu ich so als wäre ich depressiv.", stellte er belustigt fest, denn mittlerweile hatte er das recht gut unter Kontrolle.
Dann senkte er leicht den Blick. "Ich habe schon überlegt ob ich sie in den Semesterferien besuche.", meinte er dann und er nickte leicht, ehe er wieder den Kopf schüttelte.
"Ich glaube nicht das sie das nutzt, sie wird es zurück legen und wenn ich oder du in Schwierigkeiten sind gibt sie es uns zurück.", meinte er dann denn er kannte seine Mutter gut genug.

"Du würdest meine Hilfsbereitschaft so ausnutzen?", fragte er theatralisch, als Jack meinte, er würde sich depressiv stellen, musste dann aber lachen.
"Aber wernn du das so willst, mach ich das immer wieder gerne - nichts ist angenehmer, als Salzwasser in dieser Wärme", stellte er fest. Bei Jacks Feststellung nickte er.
"Ja, das befürchte ich auch, aber ich hoffe, dass sie es doch nutzt, wenn sie es dringendst braucht. Nicht, dass sie dann auf der Straße steht oder so", gab er zu.
"Und wir kommen doch nicht in Schwirigkeiten", meinte er sarkastisch, aber auch belustigt.