Frühsommer...

Abraham nickte.
"Ja, es war interessant. In manchen Städten war ich manchmal paar Tage", verriet er.
"Ich habe auch einige Bücher mitgebracht. Die meisten sind Wörter und Medizinbücher. Du kannst sie dir jederzeit zur Hand nehmen", meinte er dann.
"Es ist auch sehr viel alternative Medizin und Naturheilmittel darunter", fügte er hinzu.

Jack wirkte etwas sehnsüchtig, er kannte nur die afrikanische Wüste. Aber dafür recht viele Naturheilverfahren.
"Danke, in Naturheilkunde bin ich mittlerweile geübt. In Afrika mussten wir oft darauf zurück greifen.", meinte er dann lächelnd.
"Ich habe die alten Aufzeichnungen aus London und Irland dabei. Viel anders dürfte der Stoff hier nicht sein.", meinte er dann.
"Solltest du etwas nachlesen wollen, kannst du sie jederzeit nehmen. Wenn du meine Schrift noch entziffern kannst.", bot er dann an.

Abraham schmunzelte.
"Das dachte ich auch, aber in anderen Teilen der Welt haben sie andere Kräuter oder andere Zubereitungsvarianten", erklärte er Jack.
"Aber das Angebot nehme ich an. Meine hat das Kamel entführt. Nun rätseln Wissenschafter, was diese komischen Zeichen bedeuten", scherzte er.
"Und ich kann meine Schrift lesen, da ist deine gar nichts dagegen", stellte er fest.
Sie hatten mittlerweile aufgessen und Abraham erhob sich.
"Nun, dann zeige ich dir mal die Gegend", sagte er.

Jack hörte ihm zu während er aß und er schmunzelte dann. "Ich sage ja nicht das ich perfekt darin bin, sondern nur das ich meine Aufmerksamkeit den anderen Fächern widmen kann.
Und allem Vorran dem Italienisch lernen.", meinte er dann sich selbst korrigierend.
Bei Abrahams nächstem Kommentar lachte er, hat es nicht. Das Kamel kam zurück zu uns, ich habe alles eingepackt, und mit ins Lager genommen . Aber viel zu retten war nicht.", gab er dann zu.
Auch Jack war fertig geworden, und er stand ebenfalls auf.
"Na dann, zeige mir mal unser neues Domizil.", stellte er belustigt fest.
Auch etwas Aufregung schwang in seiner Stimme mit.
Rom kannte er bislang nur vom hören her.

Abraham lachte leise. Du warst in allen Fächern wach, welchen willst du dich da intensiver widmen?", fragte er belustigt. Als Jackmeinte, das Kamel sei zurückgekommen, lachte er leise.
"Das hast du doch bestochen, damit es auf dem Rückweg einen großen Bogen um mich macht", vermutete er, aber er war nicht mehr sauer.
"Nungut, hier wollen sie es vermutlich eh wieder ganz anders", stellte er fest.
"Hier übrigens dein Schlüssel. Bringt wenig, wenn ich beide mit mir herumtrage", stellte er fest und machte einen Schlüssel von dem kleinen Schlüsselbund - es bestand aus drei Schlüsseln - ab und gab ihn Jack. Dann verließen sie das Haus.
"Ich glaube, den Hafen findest du wohl von selbst", meinte er belustigt, da sie genau daneben wohnten.
"Ich denke, wenn du willst, kannst du sicher auch wieder als Hafenarbeiter arbeiten. Die Bezahlung ist hier besser, als in London", fügte er hinzu.
"Zum Hauptmarkt müssen wir hier lang. Wenn wir zur Uni wollen, auch", erklärte er und sie gingen eine kleine Gasse mit vielen kleinen Treppen entlang, bis sie nach fast einer viertel Stunde plötzlich auf dem Forum Romanum herauskamen.

Jack grinste belustigt, "Jedem, den italienisch stellt für mich doch eine Herausforderung dar.", gab er dann zu.
"Ich hoffe das lerne ich genau so zügig wie niederländisch damals.", meinte er dann amysiert, während er seine Schuhe anzog, und dann hinter Abraham aus der Tür trat.
"Du bist in der Wüste wohl weiter gekommen als gedacht.", konterte er dann, und er nahm dann den Schlüssel entgegen und steckte ihn ein.
Bei Abrahams Kommentar über den Hafen grinste er.
"Die Idee ist sehr verlockend, aber dann hättest du mich wieder 24 Stunden am Stück am Hals.", gab er dann schmunzelnd zu bedenken während er mit Abraham durch die Straßen und Gassen lief.
"Bist du dir sicher das du das aushältst, nachdem wir ein Jahr lang nur über Briefe Kontakt hatten.",
meinte er dann grinsend.
Dann fanden sie sich auf dem Forum Romanum wieder und Jack staunte nicht schlecht.
"Wow.", meinte er dann während er staunend das Forum Romanum betrachtete.

Abraham lachte.
"Ich werde am anderen Ende des Hafensarbeiten und an die Zimmertüren kommen Briefkästen, damit bleibt alles beim Alten", scherzte er.
Als Jack stehen blieb, hielt auch Abraham an und ließ Jack sich umsehen.
"Wir müssen einmal quer drüber", verriet er ihm dann nach einer Weile.

Jack lachte leise, "In Ordnung, damit kann ich gerade noch leben.", meinte er belustigt.
So sah er noch eine ganze Weile auf das Forum Romanum, ehe sein Kumpel meinte sie wollten weiter.
"Okay, dann mal los.", meinte er dann und er lief langsam los, um das Forum zu überqueren.
Er konnte es immer noch kaum fassen das wirklich in Italien war um erneut ein Medizinstudium zu beginnen.

Abraham lief langsam, da ihm nicht entging, dass sich Jack noch immer staunend umsah. Dennoch hatten sie den Platz irgendwann überquert. Abraham führte Jack durch einige Gassen und Straßen, bis sie ein Tor erreichten und Abraham trat hindurch.
"Das ist das Universitätsgelände", erklärte er und es war eher eine eigene Stadt mit Wohnheimen, Geschäften und sogar ein kleiner Park mit Badesee hatte hier seinen Platz gefunden.
"Das Gelände wird Mitternacht abgeriegelt, deshalb habe ich keine Wohnung hier genommen, denn dann kann ich nicht so viel beim Hafen arbeiten und das Geld werde ich brauchen, denn ich werde hier kein Stipendium bekommen, denn dafür muss ich mein Zeugnis vorweisen und das in London ist verbrannt", gab er zu.

Jack kam nicht umhin sich umzusehen und er war Abraham sehr dankbar das er ihn hier her beordert hatte, auch wenn er es ihm niemals sagen würde, seinen Stolz hatte Jack immerhin noch.
So liefen sie durch die Gassen und die Treppen bis sie plötzlich vor einem riesigen Gelände standen, eine Stadt in einer Stadt.
"Was genau ist...", begann er als Abraham es ihm auch schon sagte.
Wieder sah er verblüfft drein.
"Das sollte eine Eliteuniversität sein.", stellte er fest.
"Und nicht das was wir in London hatten.", meinte er dann.
Er lief ein paar Schritte und sah durch die Tore hindurch.
"Du kannst deinen Schlüssel behalten, ich ziehe hier ein.", stellte er dann scherzend fest.
Aber ein was war wahr, er war von der Universität hier ziemlich beeindruckt.

Abraham lachte.
"Damit ich meine Schulsachen selbst machen muss? Vergiss es", erwiderte er scherzend.
"Übrigens liegt dein Zeugnis auf deinem Schreibtisch. Den Test für ein Stipendium kannst du auch in englisch machen und dein Termin dafür ist am Mittwoch. Ich denke, du dürftest das Stipendium bekommen. Ich muss doch sichergehen, dass du die Zeit für meine Ausarbeitungen hast", fügte er belustigt hinzu.

Jack lachte ebenfalls belustigt. "Ach so ist das. Du hast mich nur hier her beordert damit ich deine Aufgaben machen kann.", stellte er amüsiert fest.
"Ich glaube in Zukunft lasse ich mir das bezahlen.", drohte er scherzhaft.
Dann aber runzelte er seine Stirn und er sah seinen Kumpel skeptisch an.
"Will ich jetzt wissen wie du an mein Zeugnis kommst?", fragte er dann.
Dann wurde er etwas ernster.
"Ich finde es ja nett das du dich darum gekümmert hast, aber in London habe ich mich wochenlang darauf vorbereiten müssen. Erwarte also bitte nicht all zu viel.", gab er dann ehrlich zu.
Er würde es versuchen und sein bestes geben, ohne Frage, aber er musste die ganze Sache auch realistisch einschätzen.
Und sieben Wochen waren nun mal etwas mehr als fünf Tage, diese Rechnung müsste selbst für Abraham nachvollziehbar sein.

"Ich habe einen Dieb dafür bezahlt, in euer Haus in Bristol einzubrechen und das Zeugnis herzubringen", meinte er leise lachend.
"Ich hatte dir doch geschrieben, dass ich mal bei deiner Mutter war. Ich habe ihr erzählt, dass du mit dem Gedanken spielst, wieder zu studieren und du dein Zeugnis vielleicht brauchst, da hat sie es mir mitgegeben. Du solltest ihr die nächsten Tage wirklich mal schreiben. Sie hat seit Monaten nichts von dir gehöt und ich finde, du bist deiner Mutter schuldig, dich ab und an zu melden, vo allem, da sie doch recht einsam manchmal ist, seit dein Vater tot ist. Da freut sie sich gleich doppelt. Selbst ich habe ihr scheinbar häufiger geschrieben und das sollte ihr doch zu denken geben", meinte er dann ernst.
"Und du vergisst eins: In London hattest du noch keine fünf Semester Studium hinter dir. Was die Patella ist und wie die Muskeln aufgebaut sind, bekommst du ja hoffentlich noch zusammen", konterte er.

Jack hörte zu und er grinste, "Ich hätte also gar nicht absagen können.", mutmaßte er belustigt.
Dann senkte er seinen Blick- ja das sollte er wohl wirklich tun.
'Das werde ich. Ich habe mich so in die Arbeit gestürzt das ich alles vergessen habe.", gab er dann zu.
Als er hörte das Abraham ebenfalls mit ihr geschrieben hatte und das wohl öfters schämte er sich gleich noch mehr.
Als sich das Thema wieder dem Stipendientest widmete nickte Jack.
"Das ist richtig, aber hast du mir nicht erzählt das diese Tests für Ausländer schwierig und Umfangreicher sind?", fragte er dann.
"Was wollten sie damals von dir wissen ?" fragte er seinen Kumpel dann.
"Und wie war das, ein Schreibfehler und das wars.", meinte er dann, klang aber eher belustigt.
Aber Jack würde es definitiv versuchen, mehr als durchfallen konnte er ja nicht.

Abraham schmunzelte leicht.
"Gut, sonst fessel ich dich auf einen Stuhl, bis du ihr geschrieben hast, meint er nun doch belustigt.
"Und das waren die Regelungen in London. Ich habe keine Ahnung, wie das hier ist. Vielleicht hatte der Direktor sie auch bestochen. Die besten Freunde waren wir ja nicht, meinte er schmunzelnd.
"Nunja, ich musste einige grundlegende Dinge über London und England schreiben, ein paar Worte auf Englisch schreiben. Nur ein kurzer Text, wie ich heiße, wie alt ich bin, woher ich komme und was mir an London gefällt. Dann ein paar geografische Sachen über England. Dann der ganze medizinische Kram und zum schluss noch ein paar Grundrechte in London nennen. Ich habe schon einiges über Italien gelernt und kann dir helfen, das Grundlegendste an Italienisch kann ich dir auch beibringen. Wenn der Test dem in London ähnlich ist, packst du den. Mir sind immer nur Flüchtigkeitsfehler unterlaufen oder ich habe zu lange gebraucht. Du hast diesmal aber ein paar Stunden mehr Schlaf, als ich damals", meinte er.

Jack lachte leise, "Musst du nicht, gefesselt schreibt es sich auch schlecht.", stellte er belustigt fest.
Dann wurde er etwas ernster. " Naja, ich könnte mir vorstellen das das fast überall gleich ist. Ich möchte nur gerne auf alles vorbereitet sein.", meinte er dann leicht lächelnd.
Bei Abrahams Kommentar über den Direktor zog er gespielt verblüfft eine Braue nach oben,
"Ach nein, ist mir damals nie aufgefallen.", stellte er sarkastisch fest, schmunzelte dann jedoch.
Er hörte Abraham dann zu und er nickte.
"Das wäre gut, wäre es nur Medizin würde ich mir keine Sorgen machen, aber der andere Kram bereitet mir Kopfzerbrechen, allem voran Italienisch.", gab er dann zu.
Jack musste sowieso feststellen das es eine recht komische Situation war, er sprach kein Wort italienisch und wollte in nur zwei Tagen hier Medizin studieren.
Aber irgendwie würde er das schon schaffen, es wäre nun wirklich nicht die erste scheinbar unmögliche Situation die er gemeistert hatte.

Abraham nickte leicht.
"Italienisch ist nicht so schwer. Ich finde es einfacher zu lernen, als Englisch", gab er zu.
"Ich werde dir erstmal da beibringen, was sie vermutlich von dir wissen wollen. Alles andere zeige ich dir nach und nach. Und vierle erschließt sich dir später von allein", erwiderte er.
"Aber einen Tipp kann ich dir geben: Begüße die Leute lieber mit Buon giorno. Salve ist in etwa so wie Hallo und eher unte Bekannten üblich", riet er Jack.
"Gehen wir weiter", schlug er dann vor.

Jack lächelte leicht, "Na wenn du das sagst.", meinte er dann.
"Das klingt nach einem guten Plan, aber erstmal bestehe ich auf meine Stadtführung, lernen kann ich morgen immer noch.", meinte er dann belustigt.
Er hörte Abraham weiter zu während sie langsam den Campus umrundeten.
"Also in Zukunft Buon giorno.", wiederholte er dann.
Er prägte sich das gut ein und nickte dann.
"Klar, ich will doch noch mehr sehen.", meinte er dann.

"Dann gehen wir am Besten dort entlang", meinte er und führte Jack weiter und so sahen sie das Colloseum, die alten Aquädukte, einige Ruinen und noch vieles mehr, bis sie schließlich nach einer ganzen Weile eine Pause einlegten.
"Langsam wird es dunkel. Wollen wir zurück? Du hast immerhin vier Jahre Zeit, um Rom kennenzulernen", stellte er schmunzelnd fest.

Jack folgte Abraham überall hin und er bestand darauf eine geschlagene Stunde im Colloseum zu verweilen. Er fand es irre hier zu sein, und es war noch nicht wirklich bei ihm angekommen das er nun die nächsten vier Jahre hier verbringen würde.
Als sie weiter liefen sah Jack alles das was er schon lange hatte ansehen wollen.
Er erinnerte sich das er als Kind unbedingt hier her kommen wollte, doch dann ging es mit der Firma seiner Eltern Berg ab und sie konnten ihre Urlaube nicht mehr machen.
Dann nickte er leicht, "In Ordnung.", stimmte er dann zu und er lachte leise.
"Ich habe mich nur noch nicht an den Gedanken gewöhnt nun hier zu bleiben.", gab er dann zu.

Abraham lachte.
"Ich kenne das. So ging es mir bekannteren Städten auch", gab er zu.
"Aber es ist spannender als Paris, zumal französisch nicht gerade meine Lieblingssprache ist. Die klingt so nach dauerkrank", gab er zu.
"In einer Woche bist du angekommen", prophezeite er schmunzelnd, während sie sich auf den Rückweg machen und nach fast einer anderthalben Stunde zurück waren.
"So, ich mach jetzt erstmal was zu essen. Willst du auch etwas?", fragte er seinen Kumpel.

Jack lachte bloß leise und er lief dann neben Abraham her.
"Das stimmt, wenn ich mir vorstelle ich bekomme die Muskeln mit französischen Akzent ausgesagt.", gab er dann belustigt zu, und er machte es nach so gut er konnte.
Denn Französisch war auch nicht seins.
'Ich hoffe es, naja zum Glück kenne ich den Inhalt des ersten Semesters schon, da bleibt mehr Zeit für die Stadtbesichtigung.", stellte er amüsiert fest.
Als sie in ihrer Wohnung waren hatte auch Jack etwas Hunger.
"Ja gerne, was hast du geplant? ", wollte er dann wissen.

"Ohja. Ich würde wohl jede Vorlesung lachend unter dem Tisch liegen", meinte er belustigt.
Zu Hause angekommen, ging er in die Küche.
"Bisher noch gar nichts. Ich muss erstmal schauen, was da ist", verriet er und sah in die "Speisekammer" - ein Umfunktionierter Kleiderschrank, in den Abraham noch ein paar Bretter reingebaut hatte.

"Musculus pectoralis major", sagte Jack in französischem Akzent, und er lachte leise.
Das klang wirklich schauderhaft.
Jack trat neben Abraham in die Küche und er sah zu dem improvisierten Speiseschrank.
"Wie wäre es mit etwas südländischem? Hast du sehr großen Hunger?", fragte er, denn ihm war spontan etwas eingefallen, was sie Zutaten auch hergaben.

Abraham lachte.
"Ich werde einen französischen Arzt nie ernst nehmen können", stellte er grinsend fest und ging ein Stück zur Seite, damit Jack alles sehen konnte.
"Ich habe immer Hunger", antwortete er dann belustigt.

Jack lachte leise, "Dieser Akzent ist doch so liebreizend.", ärgerte er seinen Kumpel grinsend, und er trat dann näher heran.
"Hmm, andererseits, genug offene Rechnungen müsste ich noch haben, oder?", stellte er grinsend fest, und nahm dann die Gurke, die Tomate und etwas Käse und ging damit zum Wasserhahn, und wusch diese ab.
Dann schnitt er diese klein und tat sie in eine Schüssel.
Er kannte dieses sehr einfache Gericht aus Marsailles aber es war seiner erachtens nach genau das richtige für die Wärme hier.