Frühsommer...

Abraham hielt still, damit Jack den Verband lösen konnte, auch wenn selbst das schon Schmerzen verursachte.
Als Jack meinte, er müsse da nochmal ran, nickte er unmerklich. Das hatte er schon vermutet.
"Ich merk es mir", erwiderte er und sah zu Jack.

Jack bemühte sich leicht zu lächeln, ehe er sich die Verletzung genauer ansah. Sie hatte sich trotz ausbrennen entzündet und Jack erhob sich.
Er holte ein Tuch und tauchte dieses ins Wasser ehe er sich daran machte die Wunde zu säubern.
Er hoffte das es diesmal half.

Abraham ließ Jack die Wunde säubern und versuchte möglichst ruhig zu halten. 100 rote Kreuze im Kalender, wenn die Wunde verheilt war.
Abraham war mehr als erleichtert, als Jack fertig war und die Wunde verband.
"Wie geht es eigentlich Ramona?", fragte er. Immerhin hatte er die Wunde eingesteckt, damit Ramona fliehen konnte.

Jack bemühte sich so vorsichtig wie möglich vorzugehen. Dennoch sah er das er Abraham schmerzen zufügte.
Irgendwann hatte er es geschafft Abrahams Wunde zu versorgen und er legte den Verband an.
Dann sah er zu seinem Kumpel als er nach Ramona fragte.
"Du kennst sie, Ramona ist zäh. Sie ist über den Berg, sie braucht nur Ruhe.", verriet er seinem Kumpel dann.
"Und ich glaube sie ist ganz froh das wir sie in Ruhe lassen.", meinte er dann.

Abraham hörte Jack zu, während dank der Schmerzen sein Atem etwas schwerer ging.
"Das freut mich. Immerhin lieg ich hier, damit sie von dem Kerl weg konnte", stellte er fest.
"Vermutlich wünscht sie mir schon wieder wegen irgendetwas den Tod an den Hals", meinte er schmunzelnd.
"Wie lange sind wir schon unterwegs?", fragte er dann.

Jack hörte seinem Kumpel zu und er schüttelte seinen Kopf.
"Sie lässt fragen wie es dir geht.", meinte er dann, denn er hatte vorhin kurz mit ihr gesprochen.
Dann lächelte Jack leicht.
"Sie traut sich nicht dich zu besuchen, ansonsten wäre sie sicher schon mal her gekommen.", verriet er seinem Kumpel dann.
"Wir sind seit etwa vier Tagen unterwegs.", verriet er seinem Kumpel dann.

Abraham schmunzelte leicht.
"Ich reiße ihr schon nicht den Kopf ab", meinte er schmunzelnd. Bei Jacks Antwort runzelte er die Stirn.
"Erst? Mir kam es länger vor", gab er zu.
"Vielleicht versuche ich besser noch etwas zu schlafen. Hast du noch etwas Schmerzmittel?", fragte er ihn dann.

Jack verdrehte seine Augen, "Ob du es glaubst oder nicht, auch Ramona besitzt Gefühle.", verriet er seinen Kumpel dann.
Dann nickte er leicht, "Ja. Wir haben noch nicht sehr viel Wegstrecke hinter uns gebracht.", gab er dann ehrlich zu.
"Ja, habe ich.", meinte er und er gab seinem Kumpel noch etwas Tee mit dem Schmerzmittel.

Abraham schmunzelte leicht.
"Das hoff ich doch. Sonst wäre die Aktion sinnlos gewesen", stellte er fest. Dann trank er den Tee. Er war kein Freund von Schmerzmitteln, aber mehr als schlafen konnte und musste er im Moment nicht tun.

Jack schmunzelte leicht. "Dan los, Augen zu und Klappe halten.", stellte der ehemalige Student leicht schmunzelnd fest.
Er deckte seinen Kumpel zu und lehnte sich dann zurück.

Abraham schlief recht bald tief und fest ein und schlief diesmal auch etwas länger. Die nächste Woche verbrachte er eigentlich fast nur mit schlafen, während die Wunde langsam anfing zu heilen. Von Ramona sah er nicht wirklich was, aber er verließ das Mannschaftsquartier auch nicht wirklich.
Irgendwann war es dann endlich soweit und sie gingen in Portugal von Bord und suchten eine Überfahrt nach Amerika. Es war abends, weshalb es sich als schwierig entpuppte, jedoch fanden sie schließlich eine Überfahrt, doch übernachten mussten sie in der Stadt und so hieß es, ein Gasthaus zu suchen.

Jack hatte sich um seinen Kumpel Abraham gekümmert, und zu seinem Glück verlief der Heilungsprozess angemessen.

Der ehemalige Student war inzwischen ein akzeptierter Anwesender im Mannschaftsquartier.

Die junge Ramona hingegen hatte sich zurück gezogen, oftmals hielt sie sich an Deck auf oder in der Kajüte die sie sich mit Jack teilte.

So fuhren sie nach Portugal wo sie von Bord gingen, Jack stützte Abraham, während Ramona die Koffer trug, denn sie wollte helfen wo sie nur konnte.

So standen sie in Portugal und sie sah Abraham an.
"Ihr wartet hier, und ich suche ein Gasthaus.", bot sie dann leise flüsternd an, denn Abraham sah nicht so aus als würde er lange Suchen überstehen.

Abraham war doch dankbar für die Hilfe, denn so eine Wunde verheilte nicht einfach in einer Woche. Er hatte immer noch Schmerzen und gerade das Laufen bereitete ihm doch noch einige Probleme, aber das war abzusehen. Er war froh, als sie kurz anhielten und sah zu Ramona, als sie anbot eine Unterkunft zu suchen und nickte leicht. Er sah ein, dass sie sonst nicht weit kamen.
"Kannst du etwas portugiesisch?", fragte er sie, denn sonst würde es schwierig werden.

Ramona schüttelte leicht ihren Kopf. "Nein, aber wenn wir alle drei hier herum stehen bringt uns auch nicht weiter, oder?", fragte sie dann und sie sah zu Abraham.
"Und je schneller sich Abraham hinlegen kann, umso besser.", meinte sie und Jack sah sie an und nickte.
"Wo Ramona recht hat hat sie recht.", stimmte er ihr zu.
So nickte Ramona leicht ehe sie los lief.
Immerhin war sie Abraham so einiges Schuldig.

Abraham musste einsehen, dass Ramona Recht hatte, hatte ihr aber noch schnell das Wort Hotel übersetzt und ebenso die Frage nach einem freien Zimmer und hatte ihr das alles aufgeschrieben. So kam sie vielleicht etwas schneller voran, immerhin bezweifelte er, dass hier irgendjemand englisch konnte.
Abraham setzte sich derweilen und so warteten sie auf Ramona.

Ramona hörte Abraham aufmerksam zu und sie wiederholte die Worte die er ihr beibrachte.
Auch wenn sich der Brünetten die Frage stellte wann Abraham portugisisch gelernt hatte.
Aber das konnte sie später erörtern, oder auch nicht.
So lief Ramona los um sich auf ihre Mission Hotelsuche zu begeben.
Und tatsächlich, nach einer halben Stunde fand sie ein kleines Zimmer das für sie drei reichen musste.
Abraham konnte ihr später den Hals dafür umdrehen.
Inzwischen hatte sich Jack zu Abraham gesetzt und immer wieder prüfte er dessen Vitalwerte, nicht das er ihm hier umkippte.
Denn das konnten sie nun wahrlich nicht gebrauchen.

Abraham ließ Jack immer wieder seinen Puls prüfen, auch wenn er sich nicht so fühlte, als würde er gleich zusammenbrechen. Noch nicht. Wer weiß, wie es aussah, wenn sie durch die halbe Stadt mussten. Zudem war das Schmerzmittel seit vorgestern aufgebraucht und die Wunde tat noch immer ordentlich weh, vor allem beim Laufen.
Nach einer Weile kam Ramona zurück und es hieß laufen und schon nach den ersten Minuten sehnte er sich das Bett herbei.

Ramona kehrte schließlich zu Abraham und Jack zurück und sie sah zu den beiden Männern.
“Ich habe etwas.”, grüßte sie die beiden und sie musterte Abraham kurz als Jack diesem auf die Beine half.
“Es sind 5 Straßen.”, meinte sie zu den Beiden und sie sah zu Jack und nahm ihm seinen und Abrahams Seesack ab.
Dann aber sah sie zu Abraham, “Oder sollen wir lieber eine Kutsche anhalten?”, fragte sie dann vorsichtig.

Abraham dachte über den Vorschlag kurz nach und schüttelte dann leicht den Kopf.
"Wir sollten mit dem Geld sparsam umgehen, außerdem müssten wir es erst wechseln. Ich schaff die fünf Straßen schon und dann kann ich mich ja ausruhen", sagte Abraham. Es ärgerte ihn selbst, dass er so geschwächt war, aber das konnte er nicht ändern.

Jack und Ramona sahen sich kurz an und sie nickten nur leicht.
"Ich nehme die Taschen.", meinte Ramona dann und sie nahm die Koffer während Jack seinen Kumpel stützte.
"Wenn es nicht mehr geht dann sag es.", bat Jack Abraham eindringlich, und er meinte es ernst.
Wenn er unterwegs umkippte war keinem hier geholfen.

Abraham nickte.
"Mach ich", meinte er und war doch dankbar für Jacks Hilfe. So liefen sie langsam los, wobei jeder Schritt seine Wunde schmerzen ließ. Dennoch lief er weiter.
"Können wir kurz anhalten", bat er, atmete kurz durch und sammelte wieder Kräfte, bevor er leicht nickte.
"Weiter", meinte er. Es waren nur noch zwei Straßen.
Er war sehr erleichtert, als sie da waren.
Kurz unterhielt er sich auf portugisisch und erklärte, dass sie Zimmer für eine Nacht brauchten und bekamen dann ein Zimmer für vier Leute. Es war gerade Stadtfest und fast alle Zimmer weg.
"Die Treppe hoch, rechts und die dritte Tür links", erklärte er den anderen Beiden.

Jack ließ seinen Kumpel das Tempo vorgeben. Dieser wusste schließlich am Besten welches Tempo für ihn an angenehmsten war.
So erreichten sie irgendwann das Gasthaus das Ramona hatte ausfindig machen können.
Dort angekommen fragte sich Jack einmal mehr wann Abraham portugiesisch gelernt hatte.
Ramona folgte Abrahams wegbeschreibung und sie öffnete die Tür, und sie machte rasch das Bett zurecht damit Abraham sich sofort hinlegen konnte.
Jack nickte ihr zu und er half Abraham in das Bett.
"Ich sehe mir die Wunde noch mal an.", meinte er zu seinem Kumpel.

Abraham war doch froh über seine Zeit als Matrose. Er verstand nicht jedes Wort, aber Wegbeschreibungen und Flüche, das konnte er. Zumal die Wochen auf einem Schiff sehr lang sein konnten und die hatte er zum Lernenund unterhalten genutzt. Er hatte einfach auch ein bisschen geistige Herausforderungen gebraucht.
Die Treppe war ziemlich anstrengend, vor allem, da die Stufen ziemlich hoch waren. Er war heilfroh, als sie das Zimmer erreichten. Kaum dass Ramona das Bettzurecht gemacht hatte, legte er sich hin. Er war echt fertig.
Als Jack meinte, er würde sich die Wunde nochmal ansehen, nickte Abraham und knöpfte sein Hemd auf, auch wenner im Augenblick am liebsten einfach nur schlafen wollte.