Anatomisches
Die wahre Gestalt der Zentauren unterscheidet sich grundlegend von der der Menschen. Zwar ist ihr Überkörper bis zum Übergang von Taille zu Hüfte wie der der Menschen, mündet jedoch statt in einen Unterleib und Beine in den Torso eines Pferdes. Das bezieht sich nicht nur auf die äußere Gestalt, sondern auch auf die Organe, Muskeln und Knochen. So haben Zentauren zwei Herzen – ein menschliches und eines tiefer in ihrer Pferdebrust. Sie haben zwei Lungen – eine, die den menschlichen Oberkörper versorgt und eine größere, die den Pferdetorso mit ausreichend Luft versorgt. Dementsprechend besitzen sie auch mehrere Mägen, in denen sie Unterschiedliches verdauen können. Da es jedoch schwierig ist, Fleisch im Magen eines Pferdes zu verdauen – und es jederzeit sein kann, dass sie ihre andere Reinform annehmen müssen – verzichten sie meist darauf.
Kultur
Zentauren leben in Herden, deren Größe sich ganz individuell unterscheidet. In diesen Herden gibt es eine strenge Hierarchie, deren Spitze der Leithengst und die Leitstute bilden. Der Leithengst ist eine Art Bürgermeister dieser Herde. Er kümmert sich um Streits und Zwistigkeiten innerhalb der Gruppe und hat somit eine verantwortungsvolle Aufgabe. Er muss von allen unangefochten respektiert werden.
Stirbt der Leithengst, werden rasch Kämpfe veranstaltet, in denen die Bewerber sich in ihren physischen und mentalen Kräften messen. Es besteht nie die Gefahr, dass ein Junghengst Leittier wird, wenn er von niemanden gemocht wird. Das ist bei Zentauren nicht der Fall. Sie leben in einer Herde und auch die Hierarchie dient dazu, das Zusammenleben zu regeln. So werden Fehden verhindert. Wenn sich jemand dauerhaft nicht an die Regeln hält, wird diese Person zum Schutz der Herde verbannt.
Die Leitstute nimmt einen anderen Posten ein. Sie ist eine Art Priesterin. Da es der Natur von Zentaurenherden entspricht, als Nomaden durch die Gegend zu ziehen und fruchtbares Land zu nutzen, aber bei Zeiten weiterzuziehen, war es ihre Aufgabe, zu bestimmen, welchen Weg die Herde nehmen und wo sie bleiben sollte. Sie hat die Gruppe also immer wirklich geleitet. Seitdem aber vor einem Jahr das Gesetz beschlossen wurde, das dem Nomadendasein der Zentauren ein Ende bereitete, ist sie nur noch eine Lehrerin für die jungen Zentauren und klärt sie über die Natur auf. Sie besitzt ein ausgeprägtes Wissen über die Natur, deren Geister und Käuterheilkunde. Außerdem kann sie das Wetter vorhersagen. Schlussendlich liegt es ja auch in der Natur der Zentauren, mit der Natur und ihrer Umwelt eins zu sein. Der Wert des Lebens wird von ihnen geschätzt wie von kaum einem anderen Lebewesen.
Desweiteren sind sie sehr stolz, was aber nicht bedeutet, dass sie niemanden auf sich reiten lassen. Im Alter von 4 Jahren erhalten sie in ihrer reinen Pferdeform eine Ausbildung zum Reit- und Lastentier. Es ist nur selten, dass sie jemanden auf sich reiten lassen, der kein Zentaur ist. Das kommt nur in Notfällen vor, denn dann siegt der Instinkt, die Herde retten zu müssen, weniger sich selbst. Man achtet aufeinander.
Ansonsten war es zu Zeiten des Nomadentums sehr wichtig, vor allem junge Zentauren auf sich reiten zu lassen.
Fähigkeiten
Zentauren können sowohl ihre wahre Gestalt annehmen, die aus dem Oberkörper eines Menschen und dem Torso eines Pferdes besteht, als auch die jeweiligen Reinformen Mensch oder Pferd. Ihre Instinkte sind untrüglich, jedoch in der Reinform des Pferdes wesentlich ausgereifter. Ihr Verhalten ändert sich aber in der reinen Menschenform kaum. Magisch begabt sind sie eigentlich gar nicht und Magie ist ihnen auch nicht ganz geheuer. Für sie ist Magie kein Teil der Natur, sondern eher die Macht, den Naturgeistern den eigenen Willen aufzuzwängen. Und das ist schlecht, da es die Natur in ihrem regelmäßigen Fluss stört. Und wenn sie zu sehr gestört wird, kann sie sich nicht mehr erholen.
Das „magischste“ an ihnen ist ihr Instinkt, von dem sie sich blind leiten lassen könnten. Auch auffällig ist der Mut, den sie an den Tag legen können, wenn sie um etwas kämpfen. Damit geht auch ein ungebrochener Kampfgeist einher und besonderes Geschick im Umgang mit Waffen, die sie zugegebenermaßen nur ungern ergreifen. Sie sind schnell, stark und ausdauernd, jedoch muss man sich ihren Respekt oft erst erkämpfen.